Von wegen Jugend forscht: Während das Škoda-Werksteam zur neuen Saison den erst 17 Jahre alten Finnen Kalle Rovanperä unter Vertrag nahm, vertraute Matthias Kahle seinen Skoda Fabia R5 nun einem echten 73-jährigen Rallye-Urgestein an.
Rolf Petersen aus dem schleswig-holsteinischen Westerrönfeld fährt seit den 70er-Jahren Rallyes und zählte bereits in den 80er-Jahren zur Spitze in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. 1985 beendete er das Championat gar als Vizemeister. Nach langjähriger Pause kehrte Petersen 2013 – im Alter von 68 Jahren – ins Rallye-Cockpit zurück und feierte seither mehrere Podestplätze.
Nun verhalf Kahle Motorsport dem Routinier zum Aufstieg in die höchste in Deutschland erlaubte Fahrzeugklasse. Petersen und Copilot Jürgen Krabbenhöft aus Neuberend starteten für das Team von Rekordchampion Matthias Kahle bei der Rosenhof Rallye – eine große Umstellung für die Routiniers: „Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen unserem betagten, fast 20 Jahre alten Mitsubishi Lancer und diesem aktuellen Motorsport-Fahrzeug mit absolutem Up-to-Date-Standard. So war unser Ziel ein Platz unter den ersten Fünf.“
Obwohl zwei der sechs Wertungsprüfungen abgesagt werden mussten und die R5-Neulinge somit weniger Fahrpraxis sammeln konnten als gewünscht, erreichten Petersen/Krabbenhöft das selbst gesteckte Ziel. Nach vorsichtigem Auftakt kamen die Nordlichter immer besser mit dem Škoda Fabia R5 zurecht und rückten immer näher an das Podium heran. Vor der letzten Wertungsprüfung war der dritte Rang in greifbarer Nähe, doch leider fehlten ihnen am Ende noch 0,1 Sekunden und so mussten sich die Routiniers mit Platz vier begnügen.
Rolf Petersen nahm diese denkbar knappe Niederlage gelassen: „Wir gratulieren den Siegern und Platzierten genauso wie den Veranstaltern und sagen ‚Danke‘ für eine staubige, interessante Rallye.“
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